Filmfest VI. (Walesa)

Heute morgen sah ich Andrzej Wajdas Film über Lech Walesa – einen Film, den ich sehr mochte. Vielleicht kein revolutionäres Kunstwerk, aber auch keine Hagiographie. Sondern einfach nur die Geschichte eines sturen, bauernschlauen und mutigen Elektrikers. Dem richtigen Mann im richtigen historischen Augenblick. Ich selbst verdanke Walesa einiges. Ich verdanke ihm, dass ich als Journalistin… Filmfest VI. (Walesa) weiterlesen

Revolution

Wir haben hier keinen Papst. Und keine Regierung. Wir wissen auch noch nicht, ob wir eine Regierung bekommen. Und wenn ja, was für eine. Wir wissen nur, dass wir uns inmitten einer Revolution befinden. Das ist das Gefühl, das im Moment in Italien vorherrscht. Es geht nicht nur um den Sieg über Berlusconi. Es geht auch nicht… Revolution weiterlesen

Tschadors für alle.

Natürlich ist das eingetroffen, was ich befürchtet habe. Wahlkampf in Italien bedeutet: B. verspricht Liftings und Blow-Jobs für alle, und die Linken versichern, dass vor allem die inneren Werte zählen, und dass kuscheln auch ganz schön ist. Fazit: Erstens: Alle Italiener wissen, dass B. lügt. Zweitens: B.’s Partei hat so schnell aufgeholt, dass der Spread… Tschadors für alle. weiterlesen

Unbenannt

Sie ist schon lange aus dem Alter heraus, als sie noch mit dem Lonely Planet unter dem Arm durch die Welt reiste, auf der Suche nach einer preiswerten, möglichst kostenlosen Übernachtungsmöglichkeit bei Einheimischen. Zumal es in Venedig kaum noch Einheimische gibt, jedenfalls hat das der Reiseleiter noch am Morgen verkündet. Heute ist sie mit der… Unbenannt weiterlesen

Unbenannt

Anflug durch Dunst, in der Ferne verschmilzt ein graues Meer mit dem Horizont. Der Rand der Lagune verläuft in braunen und grünen Mäandern. An manchen Stellen sieht man dunkle Flecken im Wasser, wie ausgelaufene Tinte. Kleine runde Inselchen treiben im Wasser, Insel-Essenzen, die von oben aussehen wie palmenbestandene Südseeinseln, mit einem schmalen, weißen Strand. Motorboote ziehen weiße… Unbenannt weiterlesen

Unbenannt

In Bochum steigt ein junges Paar zu. Mit Koffern, groß wie Tiefkühltruhen. Beide tragen kurzärmelige, weiße T-Shirts, obwohl es so kalt ist, dass man den Atem sehen kann. Im Geiste sind sie schon in der Sonne.

Unbenannt

Help I lost my style, hat  jemand auf eine Mauer gesprayt. Bemooste Wellblechdächer entlang der Gleise. Industriebackstein, Lagerhallen und von Efeu umrankte Schornsteine. Schrebergärten mit Deutschlandfahnen und blühenden Birnbäumen. Dazwischen Birkenwäldchen, mit ihren hängenden Zweigen fast so deprimierend wie Trauerweiden. Der Zug schiebt sich durch das Ruhrgebiet wie ein Raumschiff. Manchmal schwankt es leicht. Kurz… Unbenannt weiterlesen

Unbenannt

Salento. Unter den Olivenbäumen, wo im Sommer nichts als rote afrikanische Erde ist, leuchtet zartes Grün. Dazwischen Mohnblumenfelder, durchsetzt mit gelben Flecken. Schwalben, azurblaue Unendlichkeit und ein Taxifahrer, der in Leverkusen aufgewachsen ist. Als er von den langen Spaziergängen am Rhein spricht, zittert seine Stimme.