50 Milliarden Euro

wäscht die Mafia jedes Jahr in Deutschland. Gut, es sind nur Schätzwerte – in Wirklichkeit könnte die Summe noch höher sein. Die italienische Antimafia-Organisation Libera hat dazu etwas veröffentlicht (leider nur auf Italienisch). Angesichts solcher Summen ist es natürlich verständlich, und ganz  im Interesse sowohl der Mafia als auch der deutschen Politik, dass darüber möglichst kein… 50 Milliarden Euro weiterlesen

Affanti, die Sturmtruppen kommen

Es erstaunt in Italien niemanden, dass sich die Deutschen im Zweifel für die besseren Italiener halten. Heute berichtete der Espresso über zwei deutsche Korrespondenten namens Tobias und Udo, die in Zeiten der Eurokrise zu beliebten Talksshow-Gästen geworden sind, wo sie mit Ratzinger-Akzent (wer gemein ist, nennt es „Sturmtruppen*-Akzent) den Italienern Nachhilfe geben – in Demokratie, Wirtschaftsfragen, Europa,… Affanti, die Sturmtruppen kommen weiterlesen

Filmende

Natürlich habe ich den südkoreanischen Film nicht gesehen. Sonst hätte er auch nicht gewonnen. Dass sich „The Master“ trotz meiner Begeisterung durchsetzen konnte, schwächt natürlich meine Rolle als venezianisches Orakel.

Das Orakel.

Wie immer um diese Zeit herrscht Melancholie am Lido, mit dem Festival endet auch der Sommer, die Badekabinen-Saison, das Schwimmen im Meer. Und weil das alles schon traurig genug ist, habe ich mir den Film von Cristina Comencini gespart, den letzten Wettbewerbsfilm. Wir sind nicht füreinander gemacht, die Filme von Cristina Comencini und ich. Vielleicht ungerecht, aber… Das Orakel. weiterlesen

Eluana

Heute habe ich Marco Bellocchios Film über den „Fall Eluana“ gesehen, das Mädchen, das 17 Jahre lang im Koma lag und dessen Vater dafür kämpfte, dass die Maschinen abgestellt wurden. In Italien ist Sterbehilfe verboten. Der Film heißt „Bella addormentata“, „Dornröschen“, und handelt von den sechs Tagen nach dem Gerichtsurteil, mit dem Eluanas Vater durchgesetzt hatte,… Eluana weiterlesen

Mikrokosmos

Das Schönste ist morgens die Fahrt zum Lido. Der warme Wind, die Schreie der Möwen, der Rost am Vaporetto. Kino. Aber dann. Die Wirklichkeit sieht anders aus. Da gibt es eine entfesselte Katholikin, die mit einem Kruzifix masturbiert, weil mit ihrem querschnittsgelähmten (!) muslimischen (!) Mann nichts mehr geht, in jeder Hinsicht. So in etwa… Mikrokosmos weiterlesen

Bad 25

Ich hatte keine Ahnung, was für ein Film das sein sollte, den der Regisseur Spike Lee heute morgen in Venedig vorstellte, ein Film mit dem rätselhaften Namen Bad 25. Ein Mädchen verteilte vor dem Kino Infomaterial (Amerikaner sind eben Profis und gehen zu Recht davon aus, dass Journalisten faul sind), und ich musste feststellen, dass ich um… Bad 25 weiterlesen

Linoleum und Superstar

Beschwingt vom schönen „Reluctant Fondamentalist“, (an dem die Kritiker natürlich etliches bekritteln) habe ich meine gegen russische Filme (= Erde, Männer mit Rasputin-Bart und -Blick, Linoleum, Ölstrich und Teilnahmslosigkeit) existierenden Vorbehalte verdrängt und den russischen Wettbewerbsbeitrag gesehen, auch weil in der Beschreibung verheißen wurde, dass er irgendwo spielen würde, der Ort also nicht von Bedeutung sei – weil… Linoleum und Superstar weiterlesen

Sommergewitter

Weil das Filmfest hier jedes Jahr wie ein Sommergewitter über dem Lido ausbricht, wurde natürlich noch geschraubt und gewischt, das Loch vor dem Palazzo del Cinema ist immer noch da, (mehr zum Loch, zum Lido und zu Venedig hier), aber selbst das konnte nicht verhindern, dass heute der erste Film lief: „The Reluctant Fundamentalist“ von… Sommergewitter weiterlesen