Wieder mal Phantasiezahlen, die über die angebliche Feuerbakterien-Epidemie in den Medien herumgeistern, dieses Mal von niemand geringerem als dem SPIEGEL verbreitet, wie die die renommierte Wissenschaftsjournalistin Laura Margottini in Il Fatto Quotidiano berichtete. Unter dem reisserischen Titel “ Wie ein Bakterium Süditaliens Olivenhaine dahinrafft“ verkündet die Autorin Aureliana Sorrento auf Spiegel online, dass in Apulien angeblich 21 Millionen… Als der SPIEGEL den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sah weiterlesen
Kategorie: Journalismus
Brauchen wir einen anderen Auslandsjournalismus?
Ja, #Relotius und kein Ende. Vor ein paar Tagen las ich die zehn Fragen zur Relotius-Affäre, die der Medienjournalist René Martens gestellt hat. Eine der Fragen lautete: Hat Relotius nicht nur gefälscht, sondern auch geklaut? Das hat mich daran erinnert, dass ich am Anfang meiner Journalistenkarriere mal eine Kollegin verklagt habe, die ganze Passagen aus einer meiner… Brauchen wir einen anderen Auslandsjournalismus? weiterlesen
Santa Claas
Der Hype um Relotius ist an mir völlig vorbeigegangen. Ich habe von seiner Existenz erst erfahren, als er als Meisterfälscher (hier eine sehr gute Zusammenfassung) aufgeflogen ist. Bis dahin habe ich keine einzige seiner Geschichten zu Ende gelesen, ich musste nur den Vorspann lesen, dann wusste ich wohin die Reise geht. Goodies hier, Baadies da, das… Santa Claas weiterlesen
Der Spiralflug und die Sternschnuppe
Aus gegebenem Anlass: Den Text unten habe ich für den Band „Wellen schlagen. Die Geschichte danach – Reporter erzählen“ geschrieben – einem Sammelband, für den, wie ich erst jetzt entdeckte, der Meisterfälscher Claas Relotius auch einen Beitrag schrieb. Von dem, wie der Spiegel vermerkt, anzunehmen ist, dass dieser ebenso erfunden ist wie die Spendenaktion, die… Der Spiralflug und die Sternschnuppe weiterlesen
Scheidung auf Italienisch
Hatte ich ganz vergessen: Neulich habe ich an einer Diskussion auf Arte teilgenommen, die den schönen Titel „Scheidung auf Italienisch“ trug – nicht nur eine Referenz an den gleichnamigen Film, in dem Marcello Mastroianni seine Frau umbringen will, weil er sich nach dem damaligen Recht nicht von ihr scheiden lassen darf, sondern vor allem der Hinweis darauf,… Scheidung auf Italienisch weiterlesen
Paviane auf freier Wildbahn.
Mafia in Deutschland. Irgendwie niedlich, wie sie immer wieder neu entdeckt wird. Zuletzt im Tatort. Mir taten die Schauspieler leid, die hart an Sätzen wie „Mafia, das bedeutet, Macht zu haben, Adrenalin!“ kauen mussten (der grandiose Manfred Krug sagte: „Was ist das denn für ein Scheiß-Satz? Der raschelt ja im Mund.“). Brav wurde alles öffentlich-rechtlich… Paviane auf freier Wildbahn. weiterlesen
Das Bakterium des Neoliberalismus
Die elf Millionen Olivenbäume des Salento sind ein Kulturgut. Sie sind oft Jahrtausende alt und haben Kriege und Feuersbrünste überlebt. Sie unterstehen nicht nur dem Forstschutzamt sondern stehen auch unter Denkmalschutz, gemäß Artikel 9 der italienischen Verfassung: „Die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Natur sowie die Landschaft genießen den Schutz und die Pflege des Staates.“ Stirbt ein Olivenbaum,… Das Bakterium des Neoliberalismus weiterlesen
Petra für die PETRA (heute: Der deutsche Humor)
Neulich habe ich durch Zufall nach Jahren eine Freundin wiedergetroffen, mit der ich (Damen nennen keine Zahlen) vor längerer Zeit in Paris studiert habe. Sie erinnerte mich an einen Witz, den ich damals erzählt habe, und von dem ich nur noch weiß, dass ich darüber jahrelang gelacht habe, und dass die Pointe irgendwas mit einem… Petra für die PETRA (heute: Der deutsche Humor) weiterlesen
Jahresende
Wie man sich irren kann. Ich hätte geschworen, dass es ein schöner Brauch meines traditionsreichen (Januar 2018: zehn Jahre Blogjubiläum!!) Blogs wäre, spätestens am 31. Dezember das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Indes: Niente. Habe ich nie gemacht. Stattdessen habe ich oft sogar noch mal rumgestänkert, wie es meine Art ist, etwa über postfaktisches… Jahresende weiterlesen
Mit dem Rücken zum Meer
Wie eigentümlich doch, dass ausgerechnet die Deutschen zu den größten Liebhabern Siziliens gehören. Der FAZ-Journalist Andreas Rossmann gehört dazu. Mit diesem Satz habe ich den Text über Andreas Rossmanns Buch „Mit dem Rücken zum Meer“ vor ein paar Wochen angefangen. Man muss seine eigenen Sätze nur etwas liegen lassen, schon merkt man, was man sich… Mit dem Rücken zum Meer weiterlesen