Nachtrag zur Schicklichkeit: Auf Wunsch einer Dame hier die inkriminierten Beine. Etwas unscharf, aber besser ging es nicht.
Kategorie: Italien
Woran ich mich in Italien nie gewöhnen werde
Ein Nachtrag zur Ehrlichkeit im italienischen Wahlkampf: Sein Freund und Weggefährte Marcello Dell’Utri habe Recht gehabt, als er den Mafioso Vittorio Mangano als Helden bezeichnet habe, sagte Berlusconi gestern. Denn als Mangano krank im Gefängnis lag, hätten ihm die Staatsanwälte versprochen, das Gefängnis zu verlassen, wenn er etwas über Berlusconi ausgesagt hätte. Indes habe sich… Woran ich mich in Italien nie gewöhnen werde weiterlesen
Schicklichkeit (decenza)
Als ich gestern morgen mit meiner Freundin Patrizia vom Kaffeetrinken am Campo Fantin kam, fiel mich eine Frau an, eine alte Dame, die so empört den Kopf schüttelte, als sie mich sah, dass ihre Brille fast von der Nasenspitze rutschte. Nein, nein, nein, das geht nicht!, rief sie und zerrte an meinem Arm. Was geht… Schicklichkeit (decenza) weiterlesen
Ehrlichkeit (onestà)
Manchen italienischen Politikern muss man selbst im Wahlkampf Authentizität, ja Ehrlichkeit bescheinigen – etwa dem Forza-Italia-Gründer Marcello Dell’Utri, Senator, Europaparlamentarier und rechte Hand Berlusconis, in erster Instanz zu neun Jahren Haft wegen Mafiabeihilfe verurteilt. Zudem wurde ihm auf Lebenszeit verboten, ein öffentliches Amt zu bekleiden. Am Endes des acht Jahre dauernden Prozesses sahen es die… Ehrlichkeit (onestà) weiterlesen
Sirenengesänge (canto delle sirene)
In einer Woche wird Italien gewählt haben – und bis dahin werden Berlusconi und Veltroni, vulgo Verlusconi, den Italienern versprochen haben, dass sich Wasser in Wein verwandelt, die Mafia in eine gemeinnützige, Spenden sammelnde Organisation und Dioxin in Zuckerwatte; dass man fliegen kann und nie mehr Steuern bezahlen muss, wenn man nur richtig daran glaubt.… Sirenengesänge (canto delle sirene) weiterlesen
Ach, Italien (Velenitaly)
Der Italiener und ich fuhren gerade im Auto durch das verregnete München, als die Meldung über den italienischen Weinskandal auf Bayern drei verkündet wurde. 70 Millionen Liter Wein, die nur zu einem Drittel aus Wein bestanden, der Rest war mit Schwefel- und Salzsäure versetzt. Il paese dei furbi, sagte der Italiener resigniert, das Land der… Ach, Italien (Velenitaly) weiterlesen
Engel (angeli)
Einerseits: Dioxin. In der Lagune und in der Mozzarella und wahrscheinlich auch in Berlusconis Haaren und ganz bestimmt in Andreottis Buckel. Andererseits: Die Sonne scheint. Und es gibt Engel, die uns zugucken.
Mozzarella
Die Mozzarella ist in Gefahr. Oder besser: Es besteht eine Mozzarellagefahr. Erst waren es die Südkoreaner, dann die Japaner, die wegen der zu hohen Dioxinbelastung die Einfuhr von Büffelmozzarella verboten. Und jetzt haben sich dem Mozzarella-Boykott auch noch die Amerikaner und die Engländer angeschlossen. Hysterie – sagen Landwirtschaftsminister, Außenminister und Gesundheitsminister, alle Befürchtungen seien übertrieben… Mozzarella weiterlesen
Halterlose Strümpfe (autoreggenti)
Die Stilpäpstin beschreibt heute die Lage des halterlosen Strumpfs in Deutschland. In einem Land wie Italien, wo sich die katholische Kirche unendlich um die Erotik verdient gemacht hat, gelten 70-Den-Strumpfhosen als Todsünde. Die Italienerin trägt schwarze, halterlose Strümpfe, denn was ist Sex ohne Sünde? Gymnastik. Erotik, das ist ein kleines elektrisierendes Geräusch, wenn man die… Halterlose Strümpfe (autoreggenti) weiterlesen
Auferstehung (risurrezione)
So etwas kann nur eine Protestantin fragen: Warum man am Karfreitag keinen Kaffee trinken sollte, weil man einen Toten zu Hause hat. Wo bitte liegt zu Hause ein Toter herum, fragte mich meine Freundin G. aus Hamburg. Deshalb hier die Antwort: Für italienische Katholikinnen ist Jesus ein Verwandter. Und die Kirche das Zuhause. Aber jetzt… Auferstehung (risurrezione) weiterlesen