Cineasten-Einheit (Filmfest 3 und Schluss)

Wehmut weht über den Lido. Die Badekabinen werden geräumt, aus den aufblasbaren Krokodilen wird die Luft rausgelassen, die letzten, halbleeren Flaschen Sonnenöl weggeworfen. Die Kinder bekommen am Strand ein letztes Wassereis und quengeln so lange herum, bis sie sich aus dem Automaten ein letztes Abziehbild  ziehen dürfen, das so begehrt ist, weil es wie eine echte… Cineasten-Einheit (Filmfest 3 und Schluss) weiterlesen

Mein Lieblingspapst (Filmfest 3)

Der beste Film läuft frühmorgens hier in Venedig, wenn die Außerirdischen noch nicht gelandet sind, und man in den Gassen nichts anderes hört als seine eigenen Schritte und das Kratzen der Reisigbesen. Es ist der kurze Moment, wenn Venedig sich noch selbst gehört, und die Stadt ein begehbares Wunder ist. Eine Stunde später ist alles vorbei. Aber… Mein Lieblingspapst (Filmfest 3) weiterlesen

La-La-Land (Filmfest 1)

Natürlich brannten Sie schon für meine alljährliche einseitige, unsachliche und doktrinäre Berichterstattung vom venezianischen Filmfest, das, traratrara, heute angefangen hat (im Foto hier: die grandiose Aussicht von der Variety-Party gestern Abend im Danieli, ok ok, das Leben könnte schlechter sein, aber Sie können sich nicht vorstellen, wie anstrengend so ein social life sein kann) Die Filme, zumindest einige,… La-La-Land (Filmfest 1) weiterlesen

Weiße Strände

Gerade ist das Mare-Heft erschienen, in dem sich meine Reportage mit den Fotos von Niccolò Cozzi über die „spiagge bianche“ befindet, eine irre Angelegenheit, die mich schon im fernen Jahr 1989 irritierte, als ich unweit von dort entfernt Italienisch lernte: Die „Weißen Strände“ heißen so, weil der Sand von den Chemieeinleitungen des Chemiemultis Solvay gebleicht… Weiße Strände weiterlesen

Ein toller Stoß.

Nach dem Erdbeben ist vor dem Erdbeben, in Italien. Millionen für den Wiederaufbau, lese ich auf SPON – wenn man seit langem in Italien lebt, hat man diesen Satz schon öfter gehört, genauer gesagt, nach jedem Erdbeben. Das Geschäft läuft glänzend, für die Mafia, für die Bauindustrie – nur nicht für die Opfer der Erdbeben. Nach dem Motto… Ein toller Stoß. weiterlesen

Das Gespenst auf der Vespa

Hey, hey, hey. Ein Gespenst geht um, in Europa … Heulen und Zähneklappern. Jedenfalls bei der SZ. Denn die bangt mal wieder um Renzis politisches Überleben. Italien flattert und flirrt. Gerade als man dachte, das Land sei politisch stabil, angetrieben von einem jungen und tatendurstigen Premier, da schwindet diese Gewissheit schon wieder. Plötzlich setzt sich der… Das Gespenst auf der Vespa weiterlesen

Der Markt

Wenn ich Italienern gegenüber das Wort „Zweckentfremdungsverbotsgesetz“ ausspreche, werden sie erst mal ohnmächtig. Aber wenn ich ihnen erkläre, was sich dahinter verbirgt, nämlich dass Wohnungen nicht einfach so an Touristen vermietet werden können, so wie in Venedig schätzungsweise 80 Prozent aller Wohnungen, und das auch noch schwarz, dann beleben sie sich ganz schnell wieder. Gestern… Der Markt weiterlesen

Italienisch für Anfänger (Renzimanie)

Neulich war ich zum ersten Mal wieder in Castiglioncello, dem kleinen toskanischen Badeort, in dem ich (Damen nennen keine Zahlen) vor langer, langer Zeit Italienisch gelernt habe. Besonders das passato remoto machte mich fertig, der Konjunktiv erst recht, ich sage nur: congiuntivo trapassato. Im Italienischen gibt es Zeiten, die kann man sich als Deutsche gar… Italienisch für Anfänger (Renzimanie) weiterlesen

Il mondo veneziano – nichts für Eintagsflügler

  Ich bin immer voller Bewunderung für Menschen, die sich vornehmen, ein Buch über Venedig zu schreiben. Und gleichzeitig auch skeptisch. Weil die meisten Sachbücher nichts anderes sind als ein mehr oder weniger gut geschriebener Reiseführer. Um so mehr freut es mich, mal eine tolle Entdeckung gemacht zu haben: Mondo Veneziano von Heidrun Reinhard. „Nichts für… Il mondo veneziano – nichts für Eintagsflügler weiterlesen