Hochwasser

Immer wieder stelle ich fest, dass es an Basisinformationen fehlt, was das Hochwasser in Venedig betrifft. Und das, obwohl ich schon über Hochwasser für Anfänger und für Fortgeschrittene geschrieben habe. Da wieder Hochwasser droht (das letzte suchte uns an Weihnachten heim) und einige vielleicht eine Reise nach Venedig zum Jahreswechsel planen, hier noch mal das absolut unverzichtbare Grundwissen:

Das venezianische Hochwasser dauert nicht länger als zwei Stunden. Denn hier tritt kein Fluss über die Ufer, es hat auch nichts mit dem Regen zu tun, sondern allein mit dem Luftdruck und den Wind. Herrscht Südostwind, also Schirokko, drückt der Wind das Meer in die Lagune, und es entsteht Hochwasser. Das Hochwasser kommt und geht mit den Gezeiten. Dies bedeutet, dass es nicht länger als zwei Stunden dauert. In denen man sich entweder Gummistiefel anzieht oder im Hotel bleibt. Wenn das Hochwasser in der Nacht stattfindet oder am frühen Morgen, bekommen die meisten Touristen davon nicht mehr mit, als dass sie darüber staunen, wie emsig die Venezianer ihre Läden im Erdgeschoss mit Süsswasser reinigen.

Kurz: Die einzigen, die wirklich unter dem Hochwasser leiden, sind die Venezianer. Für Touristen ist es eher ein amüsantes Fotomotiv.


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