Jetzt mal wieder etwas für die Liebhaber des Öko-Thrillers: Inzwischen hat auch der italienische Staatsrat, also nicht gerade irgendwer, festgestellt, dass es gewisse Unregelmäßigkeiten, ähem, Unklarheiten bei der wissenschaftlichen Arbeit gab, mit der der vermeintliche Ausbruch der Feuerbakterien-Epidemie – und das anschließende Fällen der (jahrhundertealten) Olivenbäume im Salento begründet wurde: Zehn Besitzer von Olivenhainen hatten gegen das Fällen geklagt, ihn gibt der italienische Staatsrat jetzt Recht und weist daraufhin, dass
- die Besitzer der Olivenhaine nicht darüber informiert worden sind, dass auf ihren Grundstücken Untersuchungen durchgeführt und Proben entnommen wurden, ohne dass sie dagegen Widerspruch einlegen konnten,
- keiner der Betroffenen die Modalitäten der Erfassung und Konservierung des pflanzlichen Materials kennt,
- das Auswahlsystem der zu fällenden Bäume, basierend auf geografischen Koordinaten, das Aufspüren der betroffenen Bäume unsicher macht,
- die 10-Tage-Frist für das Fällen und Entwurzeln der Bäume zu kurz bemessen ist.
Der Staatsrat schließt sich der Position des Untersuchungsrichter von Lecce an und bestätigt, dass eindeutige Analyseergebnisse zur Feststellung der verantwortlichen Erreger für die Verbreitung der Krankheit fehlen.
Wer das Urteil des italienischen Staatsrates nachlesen will, kann das hier tun.
Kurz: Nach wie vor geht es um einen Interessenkonflikt, groß wie ein Eisberg – der den Verantwortlichen wohl den Blick etwas getrübt hat. Aber dazu demnächst mehr. Stay tuned!