Also. Der Plot geht so: Da haben wir einen als hyperkorrekt und engagiert geltenden Politiker im NSU-Ausschuss, dessen Name auf dem Höhepunkt seiner ausgezeichneten und hochgelobten Arbeit auf einer Kinderporno-Kundenliste auftaucht. Die Politiker und hohen Staatsbeamten, die davon erfahren, (wobei der Leser im Unklaren darüber gelassen wird, ob die Politiker und hohen Staatsbeamten tatsächlich erst jetzt davon erfahren, oder ob sie nicht schon länger Kenntnis davon hatten) mauscheln miteinander. Unter den hohen Staatsbeamten, die mit den Politikern mauscheln, befindet sich auch der Chef des BKA – der in einem anderen, vorangehenden Kapitel dieses Romans (während seiner Befragung im NSU-Ausschuss) dem als hyperkorrekt und engagiert geltenden Politiker ziemlich übertrieben aggressiv geantwortet hat, was alle verwundert hatte. (Vom Autor als ein vielleicht allzu deutlicher Hinweis für die Leser gedacht?) Auf dem Höhepunkt der Mauschelei zwischen Politikern und Staatsbeamten wird deutlich, dass PLÖTZLICH auch noch das Laptop des als pädophil geltenden Politikers abhanden gekommen ist, während von der Festplatte des anderen Computers nur noch Splitter gefunden worden sind. Und dann kommt der Autor dieser abstrusen Geschichte auch noch auf die Idee, ausgerechnet noch einen hohen BKA-Beamten einzuführen, der sich ebenfalls auf der selben Kinderporno-Kundenliste befindet, und der im BKA für was zuständig war? Für schwere und organisierte Kriminalität.
Als Romanautorin würde ich sagen: Nee. Too much. Viel zu offensichtlich. Das nimmt dir keiner ab.