Nein, es ist nicht alles schlecht. Die Sonne scheint, B. ist erst mal aus den Augen, die Kreuzfahrten stehen kurz vor der Winterpause, man muss nicht an Hauswände gepresst durch Venedig laufen, mein Gemüsehändler hat sich nicht in einen chinesischen Taschenhändler verwandelt, sondern in einen echten Schreibwarenladen! Eine Sensation!
Und die andere Sensation ist, dass wir seit einiger Zeit hier in San Marco einen Supermarkt haben. Ich bin so überhaupt nicht mehr supermarkt-gewöhnt, dass ich mir schwindelt, wenn ich vor siebenundzwanzig Joghurt-Sorten und siebzig Nudelarten stehe und mich entscheiden soll.
Aber das Allerschönste ist das Kino. Seitdem das Cinema Rossini umgebaut und wieder eröffnet wurde (es war, wenn ich richtig gerechnet habe, 15 Jahre lang geschlossen), falle ich aus der Haustür ins Kino. Ist das ein Glück. (Ja, ja, wir nähern uns Weihnachten, da befällt mich immer eine jahreszeitlich bedingte Milde, die am 24. Dezember ihren Höhepunkt erreicht und dann sofort wieder von mir abfällt)