In diesen Tagen könnte man Venedig für eine normale Stadt halten. In den Gassen hört man Venezianisch und nicht Moldawisch, Englisch oder Chinesisch, drei Tage lang ist die Stadt voller vertriebener Venezianer, die jetzt irgendwo auf dem Festland in den gesichtslosen Kleinstädten des zubetonierten Veneto leben und sich vor Heimweh nach Venedig verzehren. Zum Fest der Santa Maria della Salute kehren sie zurück. Wie jedes Jahr pilgern sie über die schwimmende Brücke zur Salutekirche, um sich von der schwarzen Madonna Gesundheit, die Befreiung von B. und anderen Plagen zu wünschen. Ich bin sogar zwei Mal gepilgert. Weil ich mir dachte: Viel hilft viel.
Und damit wir nicht übermütig werden, von wegen ganz normale Stadt, fuhr dann noch schnell ein Kreuzfahrtschiff ins Bild.