Endlich kann der Themenpark „Veniceland“ fertiggestellt werden: Dank des heroischen Einsatzes von Äthiopien, dem bekannten Land der Lagunenkenner, hat die Unesco Venedig von der Liste der gefährdeten Stätten des Weltkulturerbes gestrichen.
Das nächste Mal entscheidet die Unesco erneut im Jahr 2024 – damit alle sicher sein können, dass bis dahin weitere 3000 Einwohner Venedig verlassen haben, noch mehr Airbnbs eingerichtet und Hotels gebaut wurden und die Lagune sich endgültig in einen Meeresarm verwandelt hat. Damit bewährte sich die Strategie der italienischen Regierung, zu einer kleinen, kosmetischen Änderung zu greifen, auf die die gesamte Weltpresse reinfiel und so alle ihre Gesichter wahren können.
Alle arbeiteten wunderbar Hand in Hand, voran Kulturminister Dario Franceschini, der das Markusbecken mit der Lagune gleichsetzte, was von der Directrice générale der Unesco, Audrey Azoulay, wiederholt wurde. Uns in Venedig hat es nicht gewundert, schließlich kennen wir die Unesco
schon lange als Witzfigur. All unsere Appelle und Bettelbriefe haben nichts genutzt. Schon als es um den von den Venezianern erbittert bekämpften Bau der Flutschleuse Mose ging, sprach sich die eigens aus Paris angereiste Beauftragte der Unesco für Mose aus, weil sie angeblich Venedig retten wollte.
Folglich haben wir auch jetzt nichts anderes erwartet, als dass die Unesco Venedig wieder mal in den Rücken fallen würde. Woran es liegt? Weil Geld nicht stinkt? Weil es keinen Anstand mehr gibt?