Was man hier sieht, sind Olivenbäume in Apulien, die unter dem Vorwand abgeholzt wurden, dass sie von der Feuerbakterie befallen wurden, obwohl es bis heute keinen wissenschaftlichen Beweis dafür gibt, dass dieses Bakterium für das Vertrocknen des Baumes verantwortlich ist.
Und nicht nur das: Aus den Zahlen geht hervor, dass die ganzen hektischen „Notstandsmaßnahmen“ (Fällen der Bäume, hohe Geldstrafen für diejenigen Olivenbauern, die sich weigern) darauf beruhten, dass bei weniger als einem Prozent der Olivenbäume das Bakterium nachgewiesen werden konnte – wobei das alleinige Vorhandensein des Bakteriums gar nichts aussagt: Manche „infizierte“ Bäume sind vertrocknet, andere sind völlig gesund.
Auch aus den Zahlen der letzten Kontrolluntersuchung ging hervor, dass selbst in der „infizierten Zone“ nur in zwei Prozent der untersuchten Bäume das Bakterium vorhanden war – was im Übrigen über den Gesundheitszustand des Olivenbaums nichts aussagt: Es gibt Olivenbäume, die als „infiziert“ gelten und die keine Spur vertrocknet sind, und es gibt Olivenbäume, die vertrocknet sind, ohne dass in ihnen das Bakterium nachgewiesen werden kann. Kurz: Die vermeintliche Epidemie hat nie stattgefunden, das bestätigt sogar der Epidemiologe der Region Apulien.
Das Bakterium ist also nichts anderes als ein trojanisches Pferd für große, Interessen, die sich hinter der Zerstörung dieses einzigartigen Kulturraums im Salento verbergen: Nicht nur die der Chemieindustrie und der Agromafia, sondern auch die der Biogas-Industrie, die dafür sorgen möchte, dass aus vielen kleinen Grundstücken große, hoch industrialisierte Ländereien werden, auf denen Olivenbäume angebaut werden können, die billiges Olivenöl für die Biogas-Produktion produzieren: Größere Flächen, mehr Großbetriebe, mehr intensiver und superintensiver Anbau von modernen, in Laboratorien entwickelten und patentrechtlich geschützten Sorten. So wie in Andalusien beispielsweise, wo die Landschaft inzwischen aussieht wie das Montageband einer Fabrik, mit kilometerlangen, monotonen Reihen von Olivenhecken, die mehr Ähnlichkeit mit Obstspalieren haben als mit Olivenbäumen.
Hinter der vermeintlichen Plage verbergen sich also große Interessen und ein großes, großes Geschäft.
Darüber schreibt aber keiner. Komischerweise. Stattdessen schürte die italienische Presse in der Bevölkerung Ängste, um die – absurden – Notstandsmaßnahmen zu rechtfertigen. Was von der deutschsprachigen Presse (vom Spiegel bis zur ZEIT) und nicht nur von ihr) per copy&paste weiterverbreitet wurde.
Und jetzt, wo die Zahlen belegen, dass die Epidemie nur eingebildet war, herrscht Stille. Die Komplizen schweigen.