Filmfest

Und, ja, natürlich habe ich auch in diesem Jahr am Filmfest teilgenommen. Leider nicht so regelmäßig, wie ich es mir gewünscht hätte. Aber immerhin so häufig, um aus zwei Filmen zu flüchten, aus dem Beitrag des schwedischen Kultregisseurs Andersson A Pigeon sat on a Branch reflecting on Existence und aus Near death experience, in dem der französische Schriftsteller Michel Houellebecq die Hauptrolle spielte (irgendwas stimmt mit seinem Gebiss nicht, entweder hat er keine Zähne mehr oder leidet unter einer bizarren Kieferverformung). Near by death war kein Wettbewerbsfilm, aber bei dem Schweden habe ich die Chancen etwas zu gewinnen, um hundert Prozent gesteigert: Die Erfahrung lehrt, dass immer die Filme gewinnen, die ich entweder nicht gesehen habe, oder aus denen ich geflüchtet bin.

Wunderbar fand ich den Film Italy in a Day – un giorno da italiani von Gabriele Salvatores, ein gigantisches filmisches Selfie, geschnitten aus 656 der 44 000 privaten Videos, die auf Salvatores’ Appell hin gedreht und eingeschickt wurden – und zeigen, was tausende Italiener am 26. Oktober 2013 bewegte. Herausgekommen ist ein berührender Dokumentarfilm, bei dem ich schlichtes Gemüt drei Taschentücher vollgeheult habe – so bewegend zärtlich, wütend und untröstlich waren die Bilder.

Nachtrag vom 8. September: Natürlich hat der Schwede gewonnen. Demnächst lasse ich mich als Orakel engagieren.