Super Werbung für die Wurst

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Wir schalten jetzt mal kurz zurück nach Deutschland. Wo man ganz hart und unnachgiebig fordert, dass Bushido, der Sänger Lieblingsvorzeige-Integrant der Deutschen, sein Bambi und seine Auszeichnung als „Best dressed Man“ zurückgeben soll, weil der STERN seine mutmaßlichen, das muss man jetzt so schreiben, weil man sonst blitzfix verklagt wird Mafia-Kontakte enthüllt hat. Ich meine: Super Werbung für die Wurst. Besser konnte es nicht laufen.

Die SZ mahnt besorgt: „Das Leben des Anis Ferchichi alias Bushido könnte eine so schöne Geschichte sein, über einen, der es von ganz unten bis nach ganz oben geschafft hat. Doch diese Geschichte bekommt nun Risse.“ Risse! Jetzt ist aber Holland in Not! Die TAZ stellt fest: „Bushido hat Deutschland verarscht“, Bild fragt sich: „Was ist eigentlich eine Generalvollmacht?“, und der Spiegel ist neidisch, weil ihr „Skandalrapper“ jetzt nicht bei ihnen singt, sondern bei der Konkurrenz.

Ein bisschen Grusel kommt immer gut im Wohlstandsland, wo die ganz Bösen angesäuselt etwas von Tanzkarten faseln, woraufhin sie sofort ins Fernsehtribunal gezerrt werden und einen Twitterorkan auslösen. In Deutschland liebt man auch die Mafiamusik und glaubt, dass die Erde eine Scheibe ist dass die Mafia im Grunde ehrenwert ist und wenn überhaupt, wie in Duisburg 2007 gesehen, allerhöchstens ihren Landsleuten gefährlich werden kann. So wie die Rechtsextremisten letztlich auch harmlos sind, jedenfalls, solange man kein türkischer Blumenhändler, türkischer Änderungsschneider oder türkischer Inhaber eines Döner-Kebab-Imbisses ist.

Wir müssen uns keine Sorgen machen, wir haben den Rechtsstaat. Der, wie in München gesehen, dafür sorgt, dass die Ausländer draußen bleiben sogar Prozesse verschoben werden, damit auch im Ausland ordentlich über die Unnachsichtigkeit der Deutschen gegen rechtsextremistische Mörder berichtet werden kann.