Soeben ist das Buch „Es sterben immer drei“ von Rosemarie Bus erschienen, das ich allen ans Herz legen möchte. Rosemarie Bus ist eine Freundin und Kollegin, weshalb ich Joseph Roth zitieren möchte, der in „Die Autoren sind mir persönlich bekannt“ über sich sagte:
„Er verachtet die falsche Objektivität, die sich den Talar anzieht, wenn sie sich zum Schreibtisch setzt und sich selbst vortäuscht, daß sie ohne Ansehn der Person zu richten beginnt. Es ist gerechter, anständiger und würdiger, zu gestehen, daß so etwas unmöglich ist. Man ist nicht „voreingenommen“, man ist nur freudig bereit, das Buch eines Mannes, den man für begabt hält, der fraglichen Öffentlichkeit zu empfehlen. (…) Er ist überzeugt, daß es ungerecht ist, ein Buch so zu beurteilen, als stände es allein da, abgetrennt von seinem Urheber – wie man etwa ein Kind beurteilt, ohne nach seinem Vater zu fragen.“
„Es sterben immer drei“ ist ein Krimi. Die Journalistin Stella will den Mord an einer Kollegin aufklären, die in Umbrien unter mysteriösen Umständen ums Leben kam. Stella ist eine Heldin des Prekariats, eine freie, unterbezahlte Journalistin, die wegen Geldmangels wieder zu ihrer Mutter gezogen ist und wegen Geldmangels die schlecht bezahlte Recherche um den Mordfall übernommen hat. „Es sterben immer drei“ erzählt einige bemerkenswerte Begebenheiten aus einem deutschen Biotop in Umbrien – und enthält viele kleine, gemeine Beobachtungen aus dem deutschen Journalismus. Ich mochte die Heldin sofort, wegen ihrer Widerborstigkeit.