B.s Erynien

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B. ist nicht der erste Mann, der sich über die wahren Motive der Frauen Illusionen macht. Es gehe ihm um das Vergnügen der Eroberung, sagte der arme alte Mann noch vor kurzem. Wer in diesen Tagen die italienischen Tageszeitungen liest, die voll sind mit den Abhörprotokollen von B.s Prostituierten, der hat am Ende fast schon Mitleid mit ihm. Als das Gerücht kursiert, dass die Orgien in B.s Mailänder Villa weniger werden könnten, sind die Erynien wie entfesselt. „Ich habe nur noch tausend Euro, ich muss unbedingt Kasse machen“, sagt die eine. Und die andere regt an: „Jetzt fangen wir an, etwas im Haus zu klauen“. Eine andere sinniert: „Mist, der Alte nervt, bald sitzen wir alle in der Scheiße, jetzt ist die Gelegenheit, ihn umzubringen, ich hau ihm die Statue ins Gesicht.“ Und ihre Schwester assistiert: „Er ist out, er ist fett geworden, hässlich, er soll bloß was locker machen, hoffentlich ist er etwas großzügiger, von mir kriegt er einen Scheißdreck umsonst.“

Sie nennen ihn „das alte Ekel“ oder, wenn sie nett sein wollen: „Die Quelle unseres Reichtums“. Und Ruby, die Herzensbrecherin, bringt auf den Punkt, was mehr als die Hälfte des italienischen Parlaments wohl auch über B. denkt: „Solange er da ist, haben wir was zu fressen.“