Das Dorf. Il villaggio.

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Wenn ich nach langer Abwesenheit wieder nach Venedig zurückkehre, fließt mein Herz vor Glück über. Darüber, endlich wieder über den Campo zu gehen und mit meinem Zeitungshändler über seine Ferien in Venezuela zu sprechen, mit meinem Gemüsehändler das Hochwasser der letzten Wochen zu beklagen, mit den Frauen von der Reinigung darüber zu rätseln, ob sie Endes des Monates nach Mexiko oder nach Thailand fahren sollen, ob Mexiko mit seinen Azteken wohl eher eine Reise wert sei als Thailand, das kulturell letztlich doch wenig ergiebig sei, wengleich man dort ganz gut esse, jedenfalls, wenn einem das thailändische Essen behage (Das kann doch keiner verdauen!, rief die Mutter, während die Tochter einwendete, dass es nur ein Problem des Knoblauchs sei, die Thailänder seien alle vom Knoblauch besessen). Später traf ich dann noch Giovannino, den Gondoliere, der mich küsste wie eine verloren geglaubte Tochter und mir voller Stolz von seiner neuen Wohnung erzählte, die er gerade gekauft habe, direkt unter der Wohnung seiner Mutter! Als ich einen Kaffee trank, traf ich in der Bar eine Opernsängerin, die über der Wohnung eines Freundes wohnt und die sehr eindrucksvoll den Akzent eines jordanischen Taxifahrers nachahmte, der ihr auf der Fahrt nach Petra einen Heiratsantrag gemacht hatte, in der Calle delle Botteghe traf ich eine Freundin, die mir davon erzählte, wie schwer es sei, eine geeignete Schule für ihre Tochter zu finden, und ich spürte die Wintersonne auf meinem Gesicht, und war glücklich darüber, auf einem Dorf zu leben.

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