Stefano hat mich darauf aufmerksam gemacht, dass heute der Todestag von Giuseppe Fava ist, dem sizilianischen Journalisten, der vor 25 Jahren in Catania von der Mafia ermordet wurde. Giuseppe Fava hat auch an dem Drehbuch zu Werner Schroeters Film „Palermo oder Wolfsburg“ mitgearbeitet.
Giuseppe Favas Mörder warteten vor seiner Redaktion auf ihn, in Catania, in der Via dello stadio. Sie streckten ihn nieder mit fünf Schüssen ins Genick. Der Prozess gegen seine Mörder trug den erratischen Namen „Großer Bär 3“ und brachte Favas Mördern lebenslänglich ein – Urteile, die erst erst vor sechs Jahren vom Kassationshof in letzter Instanz bestätigt wurden.
Wenige Tage vor seinem Tod hatte Fava dem Journalisten Enzo Biagi ein Fernsehinterview gegeben, in dem Fava etwas gesagt hatte, was die Bosse ihm nicht verzeihen sollten: „Man sollte nicht den kleinen Gangster als Mafioso bezeichnen, der von deinem Geschäft Schutzgeld verlangt, das ist Kleinkriminalität, die es in allen Städten Italiens und Europas gibt. Das Phänomen der Mafia ist sehr viel tragischer und von größerer Bedeutung.“
Tja, ich wollte in der Tat mal optimistisch sein … oder euphemistisch, je nachdem.
Ich würde auch ja sagen, aber für eine sehr kleine Minderheit, die sich an Mafiaprobleme interessiert. Petra scheint ziemlich optimistisch zu sein, heute von einer echten Antimafia-Bewegung zu sprechen. Allerdings, auch die Zeitung l’Unità hat zwei vollen Seiten darüber geschrieben: ein Artikel der Pippo Fava 1983 veröffentlicht hat und ein Artikel in dem seinen Sohn Claudio was von seinem Vater heute noch übrig geblieben ist, erzählt.
Ja, jedenfalls, was die Antimafia-Bewegung betrifft. Dazu auch die Seite von antimafiaduelmila.die heute auf den Todestag aufmerksam macht.
Ist dieser Jahrestag Thema in Italien ?