Weiter juristischer Wirbel um Petra Reskis „Mafia“-Buch: Landgericht München I gibt Widerspruch des Droemer Verlags gegen Einstweilige Verfügung nicht statt – Droemer geht in die Berufung
München, 16.12.2008 – Das Landgericht München I hat heute dem Widerspruch des Droemer Verlages gegen eine vom Restaurantbetreiber Spartaco Pitanti erwirkte Einstweilige Verfügung nicht entsprochen. Der Droemer Verlag will gegen dieses Urteil Berufung einlegen.
In der gestrigen mündlichen Verhandlung bestätigte das Gericht seine am 13. November 2008 erlassene Einstweilige Verfügung, nach der der Droemer Verlag das Buch der Autorin Petra Reski mit dem Titel „Mafia – von Paten, Pizzerien und falschen Priestern“ nur mit entsprechenden Schwärzungen verkaufen darf. Dies trotz zahlreicher vom Verlag vorgelegter Dokumente, u.a. einer eidesstattlichen Erklärung eines hochrangigen Beamten der Anti-Mafia-Behörde in Rom. Eine Begründung des Urteils liegt noch nicht vor.
Der Droemer Verlag zeigt sich von diesem Urteil wenig beeindruckt und verweist auf die bisher errungenen juristischen Erfolge. Schon im November waren durch das Landgericht Duisburg zwei weitere Anträge auf Einstweilige Verfügung ganz bzw. teilweise zurückgewiesen worden.
Margit Ketterle, die das Sachbuchprogramm des Verlages verantwortet, zu der heutigen Rechtsprechung: „Wir müssen das Urteil akzeptieren, aber ich mag mir einfach nicht vorstellen, dass man in einem Buch Mafiosi nicht Mafiosi nennen darf, wenn es das Bundeskriminalamt tut. Dafür muss man kämpfen und in Berufung gehen.“