Ich war geheißen, mir das Ticket nach Regensburg von einem Fahrkartenautomaten ausdrucken zu lassen. Was mich sofort in Panik versetzte, weil ich davon ausging, dass drei von vier Fahrkartenautomaten nicht funktionstüchtig sein würden. Non funziona, tauchte vor meinem geistigen Auge auf. Ich würde den Zug verpassen. Ich müsste Schlange stehen vor einem Fahrkartenschalter. Ich käme zu spät zur Lesung. Ich müsste die Buchhändlerin anrufen und ihr klarmachen, dass ich einen späteren Zug nehmen würde. Vermutlich wären dann bereits alle Besucher meiner Lesung, die Wind und Wetter getrotzt hatten, längst wieder auf ihre Fahrräder gestiegen und nach Hause gefahren. Sie waren begierig gewesen, etwas über die Mafia zu erfahren, und jetzt blieb ihnen nichts anderes übrig, als im Fernsehen eine Koch-Show zu sehen. Ich würde ankommen, wenn die Buchhändlerin bereits die Stühle weggeräumt hätte und das Licht ausmachen würde.
Der Fahrkartenautomat nahm sich widerspruchslos meiner Wünsche an. Ich misstraute ihm dennoch. Er kündigte an, drei Belege auszudrucken. Er druckte aber nur zwei Belege. Ich hatte geahnt, dass er mich betrügen würde. Wieder gab ich die Auftragsnummer ein, nunmehr verzweifelt. Der Zug. Die Lesung. Die Buchhändlerin.
Keine Belege mehr vorhanden, verkündete mir der Fahrkartenautomat. Als ich kurz davor war, mich auf die Gleise zu werfen, bemerkte ich, dass zwei der Fahrkarten zusammengeklebt hatten.
Der Fahrkartenautomat, von dem ich angenommen hatte, dass er mich betrügen würde, war ein aufrichtiger, deutscher Fahrkartenautomat.