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Vorgestern wurde in Rom gegen Berlusconi demonstriert – und übrig geblieben ist: nichts. Oder besser: eine außerparlamentarische Opposition, die von der parlamentarischen Opposition kleingehäckselt wurde. Veltroni (auch genannt: „Die Weltraummaus“, Oppositionsführer, Chef der Demokratischen Partei, Ex-Bürgermeister von Rom, Parlamentsgestein, das bereits in den Siebzigerjahren im römischen Stadtrat saß, also zu einer Zeit, als jene Wählerklientel, für die er jetzt den Generationswechsel darstellen soll, noch nicht mal gezeugt war) rief in stalinistischer Manier seinen Koalitionspartner Antonio di Pietro zur Raison (Ex-Staatsanwalt, nun Vorsitzender der Partei Italia di Valori und der einzige Parlamentarier, der an der Anti-Berlusconi-Demonstration teilnahm) auf, sich von Beppe Grillo und Marco Travaglio zu distanzieren und, wie er so schön sagte, „hinter den Zaun der Demokratischen Partei zurückzukehren“, wenn ihm seine Politkarriere lieb sei.
Dahinter verbirgt sich der Unmut der Demokratischen Partei, zusehen zu müssen, wie ihnen das Parteivieh wegläuft: Millionen von Menschen gehen auf die Straße, um ihren Unmut gegen Berlusconi zum Ausdruck zu geben – ohne sich dabei von der Demokratischen Partei vereinnahmen zu lassen, die seit 15 Jahren mit Berlusconi in schönster Eintracht regiert: Eine Hand wäscht die andere.