Pressefreiheit in Italien II

Italienische Zeitungen müssten eigentlich einen Beipackzettel enthalten, der über die Risiken und Nebenwirkungen der Lektüre aufklärt: Der darüber informiert, wem die Zeitung gehört und welche Interessen sich dahinter verbergen.

Die Repubblica etwa gehört dem linksliberalen Finanzier Carlo De Benedetti, einstiger Besitzer von Olivetti, der Fiatkonzern hält sich die Turiner Stampa und die Wirtschaftszeitung „Il sole 24 Ore“ gehört dem italienischen Unternehmerverband Die Unità, die ehemalige Parteizeitung der Kommunistischen Partei, gehört Renato Soru, Präsident der Region Sardinien, Unternehmer und Besitzer des Internetdienstes Tiscali. Berlusconi besitzt drei Zeitungen: Il Giornale, Il Foglio, Libero und zudem auch noch drei Fernsehsender. Und die RAI gehört immer demjenigen, der gerade an der Regierung sitzt.

Kurz: In Italien ist die Pressefreiheit weniger ausgeprägt als in Bulgarien oder in der Mongolei, stellte der Jahresbericht der Stiftung Freedomhouse fest. Dazu interessante Ausführungen des italienischen Publizisten Marco Morosini in der taz.