Grillos zweiter L.m.a.A-Tag, der V-2-day, hat allein in Turin 120 000 Italiener auf die Piazza San Carlo gelockt (die Fernsehnachrichten verkniffen sich eine Berichterstattung, die Repubblica rechnete auf 50 000 Teilnehmer runter und warf Grillo schmallippig vor, ein „Komiker in der Krise“ zu sein). Auf jeden Fall gelang es den Grilli, an einem einzigen Tag 450 000 Unterschriften für eine freie Presse zu sammeln – und jenem Unbehagen Ausdruck zu geben, das die Italiener umtreibt.
Einer der Protagonisten des V-2-day war der Journalist Marco Travaglio – einer der wenigen Enthüllungsjournalisten Italiens: Er schrieb Bestseller über die Mafiaverbindungen Berlusconis, über die nicht erfüllten Wahlversprechen der Linken, über die Geschäfte des ehemaligen Außenministers und Kommunisten Massimo D’Alema – und wurde von den Rechten als Kommunist und von den Linken als Faschist geschmäht. Denn in der italienischen Medienlandschaft Italien gibt es nichts Beunruhigenderes, als nicht einzuordnen zu sein. Hier auch ein interessantes Interview mit Travaglio auf Deutsch.
(Das Video ist leider nur etwas für Absolventen von Italienisch für Fortgeschrittene)
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