„Die Italiener habe ich leider geliebt; sowohl außerhalb der Schablonen der Macht (und sogar in verzweifelter Opposition dagegen) als auch außerhalb der volkstümelnden und humanitären Schablonen. Es handelte sich um eine wirkliche, in meiner Existenzweise wurzelnde Liebe. Ich habe also ‚mit allen meinen Sinnen‘ verspürt, wie das von der Herrschaft des Konsums erzwungene Verhalten das Bewusstsein des italienischen Volkes umgemodelt, verformt und unrettbar erniedrigt hat. (…)
Alle meine Leser werden sicher die Verwandlung der christdemokratischen Machthaber bemerkt haben: Innerhalb weniger Monate sind sie zu Totenmasken erstarrt. Zwar stellen sie weiterhin ein strahlendes, unglaublich aufrichtiges Lächeln zu Schau. In ihren Pupillen leuchtet das wahre, selige Licht der gute Laune. Oder aber es handelt sich um das blinzelnde Licht der List und der Schläue. Was den Wählern offenbar genausogut gefällt wie die volle Glücksseligkeit. Außerdem setzen unsere Herrschenden ihren unverständlichen Wortschwall unbeirrt weiter fort, in dem die leeren Worte der üblichen stereotypen Versprechungen treiben.
In Wirklichkeit sind sie eben Masken. Wenn man diese Masken abnehmen würde, bin ich sicher, dass man hinter ihnen nicht mal ein Häufchen Knochen oder Asche fände: Das Nichts wäre dort, die Leere.“
aus: Pier Paolo Pasolini, Freibeuterschriften (Scritti corsari, 1975)
Angesichts von Berlusconi hat man hier das Gefühl, die Zeit sei gar nicht vergangen. Das gleiche Gesicht, das gleiche Grinsen, die gleichen Verheißungen. Italien ist erstarrt. Wir schauen neidisch auf Spanien1
Mein Beilaid, -die francophilen werden es schon verstehen-.
Mr. Schoenling ist wahrscheinlich oefter beim Kosmetiker als sonst wo. In Spanien haben wir immerhin ziemlich viele Frauen in der neuen Regierung abbekommen. Gestern wurde das ja schon aus Italien moniert. Das passt Eurem neuen Chef wohl nicht, weil er die Kosmetik-Fragen lieber selbst uebernimmt. Es muss ja manches zugedeckt werden…
Lasst euch nicht unterkriegen!