Und vor zehn Tagen wurde der Mafioso Giuseppe Riina wieder freigelassen, einer der Söhne des Mafiabosses Totò Riina. Auch Giuseppe Riina profitierte von der sprichwörtlichen Langsamkeit der italienischen Justiz: Zwischen dem Urteil der ersten und der zweiten Instanz dürfen nicht mehr als zwei Jahre liegen. Obwohl rechtskräftig zu acht Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt, durfte Giuseppe das Gefängnis verlassen, weil zwischen erstem und zweitem Urteil drei Jahre lagen. Draußen erwartete ihn seine Mutter Ninetta, die ihn unverzüglich in die Arme schloss. Dann fuhren beide in einem Mercedes nach Corleone zurück.
Giuseppe Riina kündigte an, demnächst vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu ziehen. Und dort wegen der exzessiven Länge seiner Haft den italienischen Staat zu verklagen.