Italien ist das Land des kontinuierlichen Rückschritts. Vor kurzem stürmte eine Polizeipatrouille in Neapel die gynäkologische Abteilung des Poliklinikums – um eine Abtreibung zu verhindern, die aus gesundheitlichen Gründen vorgenommen wurde. Man ermittelte wegen „Kindsmord“. Der Fötus wurde beschlagnahmt. Zu verdanken ist diese Tat der katholischen Kirche, die seit einiger Zeit einen wahren Kreuzzug gegen das bestehende Abtreibungsgesetz führt. Erstaunlich dabei ist, wie viel Platz selbst als linksliberal geltende Tageszeitungen wie die Republicca den Kardinälen und ihren wolkigen Ausführungen über den „Schutz des Lebens“ einräumen. Natürlich nutzt die katholische Kirche auch den italienischen Wahlkampf: Sie setzt (zu Recht) auf die Unterstützung all jener Parteien, die es sich mit der katholischen Kirche nicht verscherzen wollen. Und das sind in Italien – alle Parteien. Einschließlich der linken. Die Zeitschrift Micromega veröffentlicht aus diesem Grunde in ihrer neuesten Ausgabe mit dem Titel „Der rückschrittliche Papst – gegen die Frauen, gegen die Wissenschaft“ einen Aufruf von elf Frauen (Schauspielerinnen, Nobelpreisträgerinnen, Schriftstellerinnen) – gerichtet an die Männer der Mitte-Linksparteien. lettera-appello-firmata.doc Hier auch die deutsche Übersetzung: appell.doc