Venedig ist leer. So leer, dass man sich erschreckt, wenn einem jemand nachts in einer Gasse begegnet. Die wenigen Touristen, die sich nach Venedig verirren, werden sofort betäubt und dann in ein Muranoglasgeschäft verschleppt. Heute sprach ich mit der Galeristin Holly Snapp, und wir hatten das beklemmende Gefühl, zu Überlebenden zu gehören. Bald wird man auch uns unter Denkmalschutz stellen.
Ich habe mir vorgenommen, kein Touristenbashing mehr zu machen, und deshalb wünsche ich mir jetzt ein paar von den zwanzig Millionen Touristen zurück, aber nur, wenn sie mir versprechen, nicht zu viert nebeneinander in einer Gasse zu spazieren. Es ist traurig, Venedig nackt zu sehen. So tot.