Ein Land so weit
List Verlag
Als Kind hat Petra Reski die sentimentalen Geschichten, die ihre Familie über Ostpreußen erzählte, nicht mehr hören können. Doch dann führt sie der Zufall in das Heimatdorf ihres Vaters. In den Bewohnern des Dorfes findet sie ihre Großeltern wieder. Die Erzählungen vom Leben und Überleben verbinden sich mit der Geschichte ihrer Familie. Und der lang vergessene Klang der Sprache ruft Erinnerungen an die Kindheit wach. Eine sehr persönliche Annäherung an das Thema Heimat. Und eine ungewöhnliche Familiengeschichte, wunderbar witzig und melancholisch erzählt wie ein großer Roman.
Klappentext
»Als hätten wir uns immer schon gekannt«: Eine ostpreußische Familiengeschichte von der erzählerischen Kraft eines Romans »Meine Großmutter wollte nie zurück. Aber am Ende einer jeden Familienfeier wurde immer das Ostpreußenlied gesungen und danach weinten alle. Uns Kindern war das immer peinlich. Meine Großmutter weinte, mein Großvater weinte, meine Tanten und Onkel weinten, auch die Angeheirateten weinten, die Ostpreußen gar nicht kannten, nur meine Cousins und ich tranken Eierlikörflip und aßen dazu Salzstangen.« Ihre ganze Kindheit hindurch fühlte sich Petra Reski von den Erzählungen über die weite Landschaft des Ermlands und den Geschichten von der Flucht verfolgt – jener Flucht, die die Familie bei Kriegsende über das zugefrorene Haff bis ins Ruhrgebiet verschlug. Die Sehnsucht nach dieser Heimat blieb ihr fremd. Bis sie eines Tages zufällig, im Zuge einer journalistischen Recherche, in das Heimatdorf ihres Vaters in der Nähe von Allenstein gerät – und dort entdeckt, dass vieles, was sie für Legende hielt, Wirklichkeit war und ist. Die Geschichten dreier Ostpreußinnen, die ihren Vater und Großvater noch kannten, geben den Erzählungen ihrer Kindheit einen neuen Klang. Der Mut und die Zähigkeit, mit der die Frauen bei aller Trostlosigkeit an ihrem Dorf festhalten, vermitteln ihr einen eigenen Begriff von Heimat und setzen Erinnerungen an die Erzählungen der Verwandten im Ruhrgebiet frei. In der erzählerischen Verknüpfung von Vergangenheit und Gegenwart entsteht so eine Familiengeschichte ganz eigener Art: Ein Buch, das, von erzählerischem Witz und großen Emotionen getragen, die Suche nach der eigenen Identität beschreibt – und im großen Bogen der Geschichten ein ganz persönliches, fast romanhaftes Bild einer ostpreußischen Familie und ihrer Liebe zu einem fremden und doch so vertrauten Land entwirft.
Taschenbuch: 342 Seiten
Verlag: List Tb. (März 2002)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548601545
ISBN-13: 978-3548601540
Gebundene Ausgabe
Verlag: List (2000)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3471785671
ISBN-13: 978-3471785676
Leseprobe (PDF)
Zur polnischen Ausgabe
Pressestimmen
„Eine ungewöhnliche schöne Familiengeschichte mit einer raffinierten Struktur und viel Witz.“
Süddeutsche Zeitung
„Hinreißend, ironisch und zutiefst anrührend.“
STERN
„In diesem Buch wird viel und oft geweint. Anlässe dazu gibt es zur Genüge: Verlust der Heimat, der Tod von geliebten Menschen, Abschiede, Enttäuschungen, Demütigungen. Daß aus diesem Stoff kein sentimentales Rührstück, sondern eine teils melancholische, teils heitere Familiengeschichte wurde, ist Petra Reskis Verdienst.“
Frankfurter Allgemeine
„Ein Land so weit erzählt von einer Reise in eine verloren gegangene Zeit und von der Begegnung mit den Zurückgebliebenen, deren Geschichten sich mit eigenen Kindheitserinnerungen zu einer außergewöhnlich lebendigen Familienchronik verbinden.“
Brigitte