Palermo im August. Die Stadt war so gut wie ausgestorben, kein übliches Sirenengeheul, keine gepanzerten Limousinen, kein Stau. Die Kreuzfahrer waren die einzigen, die durch Palermo liefen, es fiel nicht schwer, sie zu erkennen, fast alle trugen Dreiviertelhosen und Plastikschlappen, in der Hand hielten sie eine Mineralwasserflasche, so liebevoll, als handele es sich um ein Baby. Die Kreuzfahrer laufen auch durch Venedig, aber da kann man sie nicht erkennen, weil sie sich mit den üblichen neunzehn Millionen Tagestouristen vermischen. In Palermo aber fielen sie auf, und das um so mehr, je ängstlicher sie sich an die Wände drückten. Sie waren bereits durch Barcelona getrieben worden und fuhren von Palermo aus weiter nach Tunis. Wenn sie schließlich in einer Bar Zuflucht nahmen und verzweifelt ihre Spaghetti in kleine Stücke schnitten, dann sahen sie so gestresst aus wie Akkordarbeiter am Ende ihrer letzten Schicht.
Sehr geehrte Frau Reski,
wo kommt denn dieses seltsame Bild her?
Das habe ich bei der Suche nach einer Kontaktmöglichkeit gefunden, denn eigentlich wollte ich Sie fragen, ob es einen Begriff für die Pfosten oder Poller gibt, an die in Venedig die Boote angebunden werden. Die gibt es in verschieden farbigen Bemalungen, und ich habe den Verdacht, das es so etwas wie Familienfarben gibt. Ich möchte etwas vergleichbares in die Gestaltung von Wohnsiedlungen einbringen.
Mit freundlichen Grüßen
Thomas Bittner
….wieso gestresste Akkordarbeiter ?..bei Kettler am Band war es doch ganz lustig…;-)