Reisen

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Palermo im August. Die Stadt war so gut wie ausgestorben, kein übliches Sirenengeheul, keine gepanzerten Limousinen, kein Stau. Die Kreuzfahrer waren die einzigen, die durch Palermo liefen, es fiel nicht schwer, sie zu erkennen, fast alle trugen Dreiviertelhosen und Plastikschlappen, in der Hand hielten sie eine Mineralwasserflasche, so liebevoll, als handele es sich um ein Baby. Die Kreuzfahrer laufen auch durch Venedig, aber da kann man sie nicht erkennen, weil sie sich mit den üblichen neunzehn Millionen Tagestouristen vermischen. In Palermo aber fielen sie auf, und das um so mehr, je ängstlicher sie sich an die Wände drückten. Sie waren bereits durch Barcelona getrieben worden und fuhren von Palermo aus weiter nach Tunis. Wenn sie schließlich in einer Bar Zuflucht nahmen und verzweifelt ihre Spaghetti in kleine Stücke schnitten, dann sahen sie so gestresst aus wie Akkordarbeiter am Ende ihrer letzten Schicht.


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